Market Update – 3 Februar 2022

03. Februar 2022

 

Unsere Themenauswahl für diese Woche:

+++ Vergangene Crashes und Abverkauf 2022 +++ Jamaika: Digitale Zentralbankwährung startet +++ Wichtige Player machen Fortschritte +++

 

Vergangene Crashes und Abverkauf 2022

 

In unserem letzten Update haben wir aufgezeigt, dass die Kursrücksetzer von Bitcoins Allzeithochs seit 2017 immer kleiner wurden. Sollte sich dieser Trend fortsetzen, dann könnte der Abverkauf mit den neuen Tiefs in der letzten Woche gestoppt sein. Diese These wird auch von zwei weiteren Charts untermauert, die Unterschiede zwischen den vergangen Crashs und dem Abverkauf in 2022 aufzeigen.

Der folgende Chart zeigt die Liquidität aller Bitcoins. Dazu wird die Transaktionshistorie aller Wallet-Adressen analysiert, indem die Zu- und Abflüsse betrachtet werden. Als illiquide Wallet-Adressen werden diese angesehen, die nur Zuflüsse oder Abflüsse in geringstem Ausmaß aufweisen. Es wird also angenommen, dass solche Adressen genutzt werden, um immer weiter Bitcoins zu akkumulieren. In 2017 konnte man sehen, dass aber sehr viele Bitcoin wieder liquide gemacht wurden und von diesen Akkumulierungs-Wallets abgeflossen sind, was zu einem Crash führte. In 2021 konnten wir ein gleiches Verhalten sehen, wenn auch in wesentlich geringerem Ausmaß. Seit den Tiefs im Juli 2021 wurden Bitcoin vermehrt akkumuliert und auch im jetzigen Abverkauf, verlassen keine Bitcoins die als “illiquide” geltenden Wallets.

 

Quelle: https://insights.glassnode.com/the-week-onchain-week-05-2022/

 

Ein weiterer Chart unterstützt diese These. Dieser zeigt die Zu- und Abflüsse von Börsen wie Coinbase, Binance, etc. an. Wenn viele Bitcoin auf die Börsen überwiesen werden, dann kann das Verkaufsdruck auslösen. Wenn aber hingegen viele Bitcoins von den Börsen abfließen, dann sinkt der frei handelbare Bestand, und es kann zu einem Nachfrageüberhang kommen, sollte die Stimmung drehen.

In 2019, im Corona-Crash und auch im ersten Halbjahr 2021 haben wir große Zuflüsse auf den Exchanges gesehen, was für Verkaufsdruck gesorgt hat. Seit den Tiefs im Juli 2021 und auch im jetzigen Abverkauf hingegen, verlassen weiterhin Bitcoin die Börsen.

 

Quelle: https://insights.glassnode.com/the-week-onchain-week-05-2022/

 

Verknüpft von man die beiden Charts, entsteht die These, dass Käufer Bitcoin akkumulieren und von den liquiden Exchanges auf illiquide Wallets schicken, um auf höhere Preise zu warten. Ob das aber nun den Preis wirklich bewegt, kann nicht vorausgesagt werden. Man kann nur beobachten, was die Marktteilnehmer machen und daraus Thesen ableiten.

coinIX hatte am 02. Februar einen Investoren-Call zur aktuellen Marktlage über Zoom abgehalten und auf den langfristigen Investmenthorizont verwiesen, den man bei coinIX verfolgt.

 

Jamaika: Digitale Zentralbankwährung startet

 

Nach einem erfolgreichen Pilotprojekt wird die “Bank of Jamaica” eine Central Bank Digital Currency (kurz CBDC) herausgeben. Im März hatte die Bank ein achtmonatiges Pilotprojekt gestartet, in welchem zuerst 230 Millionen jamaikanische Dollars (US$ 1,5 Mio) gemintet und an Institutionen und autorisierte Zahlungsdienstleister verteilt wurden. Im Anschluss hat die Geschäftsbank “National Commercial Bank Jamaica” (kurz NCB) die digitale Zentralbankwährung erhalten und an Geschäts- und Privatkunden verteilt, welche dafür Wallets bei dieser einrichten mussten.

Die Central Bank Digital Currency stellt einen direkten Anspruch auf jamaikanische Dollars gegenüber der Bank of Jaimca dar. Durch die Einführung der CBDC sollen Transaktionskosten gesenkt und einem Großteil der jamaikanischen Bevölkerung Zugang zur Finanzindustrie ermöglicht werden. Dazu sagte Natalie Haynes, stellvertretende Gouverneurin der Bank of Jamaica, in einem Interview mit Reuters Folgendes:

 

"Die Mehrheit der Jamaikaner ist finanziell ausgegrenzt. Um diese Menschen in das formale Finanzsystem zu bringen, haben wir beschlossen, dass die CBDC eine gute Möglichkeit wäre."

Quelle: https://www.reuters.com/business/finance/jamaica-digital-currency-due-national-roll-out-coming-months-central-bank-2022-01-31/

 

Im ersten Quartal 2022 soll das Projekt offiziell gestartet werden. NCB wird weitere Kunden onboarden, zwei weitere Wallet-Anbieter sollen entstehen und weitere Kunden gewonnen werden. Jamaika folgt damit einem ähnlichen Programm namens DCash, einem Projekt der “Eastern Caribbean Central Bank”, welches von fünf Ostkaribischen Staaten schon genutzt wird.

Auch in Europa ist man dabei, die Vorteile und Risiken eines digitalen Euros zu erarbeiten. So heißt es auf der Internetseite der Europäischen Zentralbank:

 

“Derzeit befassen sich die EZB und die nationalen Zentralbanken des Euroraums mit den potenziellen Vorteilen und Risiken eines digitalen Euro.”

(Quelle: https://www.ecb.europa.eu/paym/digital_euro/html/index.de.html)

 

Klar ist aber, dass die Umsetzung des digitalen Euros weit länger brauchen wird, als wir es in kleineren Ländern wie Jamaika sehen. Denn in Europa gibt es ein funktionierendes Finanzsystem und die meisten Menschen haben Zugang dazu. Die Risiken eines Zusammenbruchs, ausgelöst durch fehlerhafte Programmierungen, wären weit größer als die heutigen Probleme des bestehendes Systems. Im Oktober 2021 hat eine zweijährige Untersuchungsphase begonnen, in welcher genau diese Risiken und die Vorteile eines digitalen Euros erarbeitet werden sollen. Nach den zwei Jahren soll entschieden werden, ob der digitale Euro entwickelt werden soll oder nicht. Es liegt also noch ein langer Weg vor uns, bis eine digitale Zentralbankwährung eingeführt werden könnte, wie es die jamaikanische Zentralbank jetzt tut.

 

Wichtige Player machen Fortschritte

 

FTX

Die zentrale Börse für Kryptowährungen, welche von CEO Sam Bankman-Fried geleitet wird, verkündete Anfang dieser Woche ihre Series C Finanzierungsrunde. Das Unternehmen sammelte 400 Millionen USD bei einer Bewertung von 32 Milliarden USD ein. Die Bewertung entspricht ungefähr der Bewertung der Deutschen Börse und ist höher als die der Nasdaq Börse oder Twitter. Mit dem Kapital will FTX in neue Länder expandieren und plant zusätzliche Akquisitionen.

 

Solana

Solana Labs verkündete Mitte dieser Woche ein neues Produkt – Solana Pay, einem Zahlungsprotokoll für den digitalen Geldtransfer. Solana Pay erlaubt es, digitale Dollarwährungen, welche mit Solana kompatibel sind, wie zum Beispiel USDC, mit sehr geringen Transaktionsgebühren und in Echtzeit zu transferieren.

Eine weitere Besonderheit ist, dass nicht nur die Käufer Stablecoins an die Verkäufer senden können, sondern auch eine umgekehrte Transaktion möglich ist. Dadurch eröffnen sich neue Möglichkeiten. Solana Pay ist eine gemeinsame Zusammenarbeit von Circle, Checkout.com, Citcon, Phantom, FTX und Slope und tritt damit in den umkämpften Wettbewerb der Zahlungsdienstleister, wie Paypal oder Stripe.

 

Cardano

Die Layer-1 Blockchain hatte im September letzten Jahres mit dem Alphonso Update die Smart Contract Funktionalität zum Protokoll hinzugefügt. Aufgrund anfänglicher Schwierigkeiten, wie man sie bei Cardano des Öfteren in der Vergangenheit sehen konnte, blieb ein sofortiger Anstieg an Applikationen aus.

Anfang dieser Woche erfolgte ein weiteres Update, welches die Effizienz und Skalierbarkeit dezentraler Apps (dApps) deutlich steigerte. Die Anzahl der dApps stieg von 1.000 auf über 1.100 innerhalb von zwei Tagen. Bereits am 20.01.2022 war die von vielen erwartete dezentrale Börse SundaeSwap gestartet und erhöhte den Total Value Locked (TVL) von Cardano in kürzester Zeit von 3,2 Millionen USD auf knapp 75 Millionen USD.

 

 

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