Marktupdate KW36_2021: Union Investment plant Krypto-Fonds, neue Allzeithochs bis Ende des Jahres erwartet, El Salvadors Bitcoin-Adaption
Union Investment: Nach Bitcoin-Zertifikaten kommen nun Fonds mit Krypto
Einer der größten deutschen Asset Manager, Union Investment, plant nun die älteste Kryptowährung, Bitcoin, in einige seiner Fonds aufzunehmen. Davor unternahm Union Investment bereits Versuche mit Bitcoin-Zertifikaten. Nach einer Experimentierphase sollen private Anleger nun Zugang zu Fonds mit Krypto-Beimischung erhalten. Union Investment verwaltet rund 430 Milliarden Euro (Stand Juni) und fungiert unter anderem als Fondsdienstleister der genossenschaftlichen Banken in Deutschland.
Daniel Bathe, Portfolio Manager bei der Fondsgesellschaft, erklärte gegenüber Bloomberg:
„Wir erwägen, Bitcoins in kleinen Mengen von maximal 1 Prozent bis 2 Prozent einer Handvoll weiterer Fonds für private Anleger beizumischen.“
Noch ist nicht bekannt, wann es die Krypto-optimierten Fonds geben soll. Allerdings berichtet auch der Bloomberg Intelligence Rohstoffanalyst Mike McGlone im Bloomberg Intelligence Bericht, dass die Integration der Kryptowährungen durchaus Vorteile mit sich bringt:
„Wir sehen Ethereum auf dem Weg zu 5.000 US-Dollar und 100.000 US-Dollar für Bitcoin. Portfolios mit einer Kombination aus Gold und Anleihen erscheinen ohne die Beimischung von Bitcoin und Ethereum zunehmend dürftig. “
Eine Wahrnehmung die auch immer mehr institutionelle Anleger teilen und auch die Krypto-Pläne von Union Investment erklären könnten.
Ethereum und Bitcoin – neue Höchststände in der zweiten Jahreshälfte
Wir sehen die Nachfrage und die Akzeptanz bezüglich Krypto stark steigen. Gleichzeitig wissen wir, dass das Angebot oft nicht mehr wird, sondern tendenziell weniger. Nehmen wir die beiden größten Kryptowährungen Bitcoin und Ethereum als Beispiel – das Angebot von Bitcoin ist auf 21 Millionen Coins begrenzt, während Ethereum sich schrittweise durch Upgrades einer deflationären Währung annähert.
Sowohl das Stock-to-Flow Model von PlanB, als auch der im Bloomberg Intelligence Bericht sehen für die beiden größten digitalen Währungen für die zweite Jahreshälfte neue Allzeithochs. Eine durchaus bullische Position:
„Nach der schmerzhaften Korrektur sehen wir den Kryptomarkt eher in der Lage, seinen Aufwärtstrend wieder aufzunehmen, als unter die Tiefststände des 2. Quartals zu fallen. Was Bitcoin und Ethereum davon abhalten könnte, in der zweiten Jahreshälfte neue Höchststände zu erreichen, ist eine schwer zu beantwortende Frage. Steigende Nachfrage und Akzeptanz stehen einem sinkenden Angebot gegenüber.“ so der Bloomberg Intelligence Report.
Und ein Blick auf das Stock-to-Flow Model vom anonymen Trader und Analysten PlanB zeigt uns ähnlich bullische Prognosen:
Das Stock-to-Flow Model verfolgt einen einfacheren Ansatz zur Vorhersage von Wertänderungen. Es misst den aktuellen Bestand eines Vermögenswertes im Vergleich zum Fluss der neuen Produktion - in diesem Fall das Bitcoin Mining. Ein höheres Verhältnis weist auf mehr Knappheit hin, was wiederum auf einen höheren Wert hinweist. Das Stock-to-Flow Model ist vor allem aufgrund seiner hohen Genauigkeit bekannt geworden.
Nun bleibt abzuwarten, ob Bitcoin und Ethereum diese Prognosen erfüllen können. Denn erst einmal gab es einen kleinen „Dip“, nachdem El Salvador Bitcoin als offizielle Währung eingeführt hatte.
El Salvador: Ein ereignisreicher Tag
Am 7. September 2021 integrierte El Salvador Bitcoin als offizielles Zahlungsmittel. Allerdings ging am großen Tag nicht alles nach Plan. Beispielsweise gab es den bisher unbestätigten Verdacht, dass Plattformen wie Apple und Huawei die staatlich unterstützte Bitcoin Wallet (digitale Geldbörse) Chivo in ihren Appstores nicht anboten. An anderer Stelle waren die Server mit dem großen Ansturm auf die Bitcoin Wallet Chivo überfordert und mussten offline genommen werden.
Über die Chivo Wallet können sich alle El Salvadorianer beim ersten Download 30 US-Dollar in BTC sichern. Das nahm vor allem die Bitcoin-Community auf Twitter zum Anlass, am 7. September 2021, solidarisch 30 US-Dollar in Bitcoin zu investieren, wie beispielsweise von Michael Saylor, CEO von MicroStrategy, zu lesen war:
Gleichzeitig investierte El Salvador über 2 Millionen US-Dollar in Bitcoin, um 400 BTC zu erwerben. Allerdings stürzte der Bitcoin Preis am Dienstag auf den niedrigsten Stand seit fast einem Monat und fiel von 52.000 US-Dollar auf unter 43.000 US-Dollar. Während für Kritiker von El Salvadors Krypto-Ambitionen feststand, dass das Investment in Bitcoin sich nicht gelohnt hat, nahm Präsident Nayib Bukele den „Dip“ als Anlass weitere 150 BTC zu kaufen.
Analyst Willy Woo erklärt in seinem wöchentlichen Newsletter:
„Was wir sahen, war ein plötzlicher Absturz des BTC-Preises, der von den Hebelmärkten ausging, als Händler mit einem hohen Verschuldungsgrad in Konkurs gingen. De-Leveraging findet statt, wenn Margin-Positionen (Münzen, die von geliehenem Geld gekauft wurden) gewaltsam auf den Markt zurückverkauft werden, um die Schulden und Verluste zu decken. Dies führt zu einem kaskadierenden Ausverkauf, da eine Liquidation den Verkaufspreis nach unten senkt, um von anderen Händlern darunter liegende Liquidationsniveaus zu erreichen.“
Damit nutzte Bukele die Volatilität von Bitcoin, um die staatlichen Reserven verhältnismäßig günstig aufzustocken. Und sollte das Stock-to-Flow Model Recht behalten, hat Bukele eine finanziell interessante Entscheidung getroffen.
Und für alle Bitcoin-Enthusiasten, für die El Salvador nun zum optimalen Urlaubsziel geworden ist: auch in der Schweiz ist kryptografischer Urlaub etwas einfacher möglich.
Schweizer Luxus-Hotel integriert BTC und ETH
Nach Vorreitern wie dem Züricher Luxushotel The Dolder Grand, nimmt ein weiteres großes Schweizer Luxushotel , das The Chedi Andermatt, das steigende Interesse an den verschiedenen Kryptowährungen zum Anlass, um das Bezahlportfolio auszuweiten. Entsprechend können Urlaubsgäste dort nun mit Ethereum und Bitcoin bezahlen. Für die praktische Umsetzung sorgen der Zahlungsdienstleister Worldline und der Schweizer Krypto-Dienstleister Bitcoin Suisse.
Dadurch, dass die Krypto-Zahlungen umgehend nach der Transaktion in Schweizer Franken umgerechnet werden, besteht weder für das Unternehmen noch für die Urlaubsgäste ein Volatilitäts- oder Währungsrisiko.
Jean-Yves Blatt, General Manager The Chedi Andermatt, erklärt:
„Uns war schon lange bewusst, dass Kryptowährungen auch im Hotelbetrieb Zukunft haben. Im Zuge der immer größeren Verbreitung und Akzeptanz von Kryptowährungszahlungen sind wir daher stolz, unseren Gästen als eines der ersten Schweizer Luxushotels Kryptowährungen als sicheres Zahlungsmittel anbieten zu können. Damit setzen wir gegenüber unseren Hotelgästen ein eindeutiges Statement, dass wir aufgeschlossen gegenüber neuen Technologien sind und gleichzeitig ein neues Bezahlerlebnis als Zusatzservice bieten.“
Für heute verbleiben wir mit vielen Grüßen aus Hamburg!
coinIX Team
09. September 2021
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