Portfolio News & Market update – 27 Januar 2022

27. Januar 2022

 

Unsere Themenauswahl für diese Woche:

 +++ Abverkauf am Kryptomarkt +++ Russlands Finanzminister möchte Regulation statt Verbot +++ Portfolio-Update: The Graph sammelt 50 Mio. USD ein +++

 

Abverkauf am Kryptomarkt

 

Im November 2021 hatte Bitcoin noch ein neues Allzeithoch erreicht, getrieben durch die Euphorie über einen Futures-ETF für Bitcoin und der allgemeinen guten Stimmung auch an den klassischen Kapitalmärkten. Seitdem ist der Bitcoin um ca. 50% gefallen und erreichte am Montag ein neues Tief seit 180 Tagen.  Noch am selben Tag schoss der Kurs aus seinem Tief wieder um über 10% nach oben. Ein Grund für die Korrektur könnte die Sorge um eine Zinswende in den USA sein. Auch die klassischen Finanzmärkte haben in den letzten Wochen stark korrigiert.

Der drastische Einbruch ist für Bitcoin aber nichts Neues, denn die Ur-Kryptowährung hatte schon öfter mehr als 50% Kursverluste von seinen Allzeithochs hinnehmen müssen und ist für seine Volatilität in beide Richtungen bekannt, denn auch Kurssprünge nach oben sind keine Seltenheit. Krypto-Veteranen nutzen daher Kursrücksetzer gerne zum Aufstocken ihrer Positionen.

Das nachfolgende Chart bietet einen Überblick über die Kursschwankungen der letzten Jahre. Seit 2018 scheinen Kursrücksetzer kleiner zu werden.

Quelle: insights.glassnode.com

Sollte sich dieser Trend fortsetzen, dann könnte der Bitcoinkurs bei $33.000 seinen Boden gefunden haben. Es ist aber schwer vorherzusagen, ob noch weitere Kursrutscher kommen werden, ausgelöst durch Ereignisse, die weiter die Angst im Markt schüren könnten. Viele kennen das Sprichwort “When in doubt, zoom out”, was einem helfen soll, bei kurzfristigen Kursrücksetzern nicht das große Ganze aus den Augen zu verlieren. Und gerade bei Bitcoin hilft es, weiter heraus zu zoomen, wenn einen die Medien und Kurse zweifeln lassen, denn scheint der Bitcoin seit 2011 nur eine Richtung zu kennen.

Bitcoin Preisentwicklung seit 2011, logarithmische Darstellung

Quelle: studio.glassnode.com

Uns erreichen viele Fragen zur aktuellen Marktlage und der Volatilität. Wir möchten uns in diesem Zusammenhang mit unseren Investoren in einem Informationscall austauschen und die Gelegenheit geben, Fragen zu stellen. Wir planen diesen für Mittwoch, 02.02.2022 um 11:00 Uhr. Die Details und Einwahldaten verschicken wir am Anfang der kommenden Woche.

 

Russlands Finanzminister möchte Regulation statt Verbot

 

Am Dienstag hat der russische Direktor für Finanzpolitik Ivan Chebeskov sich für die Regulierung von Kryptowährungen in Russland ausgesprochen. Er reagiert damit auf die Forderungen der russischen Zentralbank, Kryptowährungen komplett zu verbieten und das Mining zu untersagen.

Auf der RBC Crypto Conference in Moskau hatte Chebeskov erklärt, dass ein Verbot von Kryptowährungen Russland mehr schaden würde. Da andere Länder die Technologie und Chancen nutzen und Russland somit technologisch zurückbleiben würde. Stattdessen schlägt er vor Regularien einzuführen, die die Nutzung von Kryptowährungen ermöglicht:

„Wir müssen diesen Technologien ermöglichen, sich zu entwickeln. In dieser Hinsicht ist das Finanzministerium aktiv an der Entwicklung von Gesetzesinitiativen zur Regulierung dieses Marktes beteiligt.“

Quelle: rbc.ru/finances

Eine Woche zuvor plädierte die russische Zentralbank Chefin Elvira Nabiullina für ein Verbot von Kryptowährungen, da zu hohe Risiken von diesen ausgingen und illegale Aktivitäten finanziert werden würden. Noch ist unklar, wie Russland sich in Zukunft positionieren wird, aber aus dem Privatsektor sind Stimmen laut geworden, die sich gegen ein Krypto-Verbot aussprechen. Pavel Durov, Gründer von Telegram, hat sich ebenfalls klar positioniert und erklärt, dass ein Verbot dazu führen würde, dass IT-Fachkräfte abwandern und High-Tech-Industrien zerstört werden würden.

Immer mehr Länder möchten einen klaren Rahmen definieren, der das Nutzen von Kryptowährungen ermöglicht, aber das Finanzieren von illegalen Aktivitäten unterbindet. Im September letzten Jahres verbot China Kryptowährungen komplett; in Europa und den USA  will man hingegen einen rechtlichen Rahmen vorgeben und durch Regularien klare Regeln schaffen. Es bleibt also auch 2022 spannend, wie die einzelnen Länder auf das enorme Wachstum von Bitcoin und Co. reagieren.

 

Portfolio-Update: The Graph sammelt 50 Mio. USD ein

 

Am Freitag, 26.01.2022, verkündete The Graph eine neue Finanzierungsrunde in Höhe von 50 Mio. USD. Das Geld wurde durch den Verkauf von Token, die sich im Besitz der “The Graph Foundation” befinden, generiert. Die Runde wurde angeführt von Tiger Global Management, welche erst im Oktober letzten Jahres ihren bisher größten Venture Fund mit einem Volumen von 8,8 Mrd. USD einsammeln konnten. Daneben partizipierten auch Blockwall Digital, Fenbushi Capital, FinTech Collective und Reciprocal Ventures in dieser Runde.

John Curtius, Partner bei Tiger Global, äußerte sich zu der Investition in einem Statement:

"Wir erwarten einen exponentiellen Anstieg der Daten, die auf Blockchains gespeichert werden, insbesondere angesichts des Tempos, mit dem der Billionen-Dollar-Markt im letzten Jahr gewachsen ist. Der Graph ist eine der wichtigsten Säulen des dezentralen Webs."

Quelle: news.yahoo.com

Das Kapital soll dafür genutzt werden, um neue Core-Entwickler zu gewinnen, die dabei helfen, die nächsten Bausteine der Roadmap zu entwickeln. Im Fokus stehen dabei die wichtigsten Herausforderungen in Bezug auf Zentralisierung, Sicherheit und Skalierbarkeit im Web 3. In der Vergangenheit hatte “The Graph Foundation” bereits 250 Mio. USD an Entwickler ausgezahlt.

The Graph, bei dem coinIX einer der ersten europäischen Investoren war, ist ein wichtiges Web 3.0 Infrastrukturprojekt. Oft als Google der Blockchains bezeichnet, hat The Graph inzwischen über 25 Blockchains indexiert und so durchsuchbar gemacht.